Angst Verstehen – Und Wie Wir Ihr Begegnen Können

Angst ist ein Gefühl, das uns alle begleitet. Sie will uns beschützen – und doch hält sie uns oft davon ab, frei zu sein.
Die Psychology of Vision®, beschreibt Angst als eine Einladung zur Heilung. Sie ist kein Gegner, sondern ein Signal dafür, wo Vertrauen und Liebe in uns wachsen möchten.

In dieser Sichtweise ist Angst ein Schatten – ein Bereich in uns, der vom Licht des Bewusstseins noch nicht erreicht wurde. Wenn wir bereit sind, Licht hineinzulassen – durch Achtsamkeit, Mitgefühl und Verbindung –, beginnt sich der Schatten zu verwandeln.
Das Licht macht die Dunkelheit nicht falsch. Es zeigt nur, dass sie nie wirklich von der Liebe getrennt war.

Meine persönliche Begegnung mit der Angst

Ich kenne dieses Gefühl gut – besonders in einer Situation, die mich viele Jahre begleitet hat: meine starke Zahnarztangst.
Schon als Kind hatte ich ein traumatisches Erlebnis auf dem Zahnarztstuhl. Danach habe ich immer wieder lange gebraucht um einen Zahnarzttermin auszumachen. Typisches Vermeidungsverhalten, dass ja nichts besser macht.

Doch irgendwann kam der Moment, an dem ich wusste: Jetzt ist es Zeit, mich dieser Angst zu stellen.
Als ich endlich wieder einen Termin hatte, spürte ich die alte Panik in mir aufsteigen. Aber diesmal blieb ich bewusst.
Ich sagte mir: „Es ist nur Angst. Es ist nur der Zahnarzt. Nichts wirklich Schlimmes. Keine Chemotherapie, kein Kampf ums Überleben – nur Angst.“

Diese Worte halfen mir, mich zu erden. Ich atmete tief, und etwas in mir wurde ruhiger.
Kurz vor dem Termin telefonierte ich mit einem Freund und erzählte ihm von meiner Furcht. Er bot mir an, energetisch bei mir zu sein, einfach in Gedanken. Das half enorm – ich fühlte mich nicht mehr allein.

Ich nahm innerlich auch Maria mit – als liebevolle Begleiterin. Und tatsächlich: Der Termin verlief ruhig. Beim nächsten Besuch war ich schon viel entspannter.
Ich habe begriffen: Wenn wir Angst annehmen, verwandelt sie sich.

Die Botschaft der Angst

Angst ist immer ein Hinweis auf etwas Unvollendetes in uns – eine alte Verletzung, ein nicht gelebtes Vertrauen, ein abgeschnittener Teil unseres Herzens.
Sie zeigt uns, wo wir uns vor Schmerz schützen wollten – und wo Heilung möglich ist, wenn wir uns wieder öffnen.

Die Bewegung vom Schatten ins Licht:
Schatten entstehen, wenn wir Erfahrungen abspalten, weil sie zu schmerzhaft waren.
Doch wenn wir sie mit Bewusstheit und Mitgefühl betrachten, löst sich die Trennung auf.
Licht heißt hier: Mut hinszuchauen. Annehmen. Lieben.

Das Licht der Achtsamkeit verwandelt Angst in Vertrauen, Schuld in Vergebung, und Enge in Freiheit.
Was dunkel erschien, zeigt sich als Teil unseres Ganzen – als etwas, das nur darauf wartet, wieder heimzukehren.

Eine einfache Übung

Wenn dich Angst besucht, kannst du Folgendes versuchen:

1.Annehmen
Atme tief ein und sage innerlich: „Ja, da ist Angst.“
Erkenne sie als Teil deiner Erfahrung, nicht als dein Wesen.

 2. Licht bringen
Stell dir vor, ein sanftes Licht fließt in diesen Schatten

 Es muss nichts „wegmachen“ – nur erhellen.

 3. Fragen
„Wovor möchte mich diese Angst schützen?“
Vielleicht erkennst du eine alte Erinnerung oder einen Teil in dir, der gesehen werden möchte.

4. Vertrauen
Erlaube dir, zu spüren, dass du sicher bist – hier und jetzt.
Manchmal genügt allein diese Erkenntnis, damit die Angst weicher wird.

Fazit

Angst ist ein Schatten, der nach Licht ruft.
Sie zeigt uns, wo wir uns selbst noch nicht ganz lieben.

Wenn wir sie nicht bekämpfen, sondern in Liebe betrachten, löst sie sich auf – wie Dunkelheit, die im Morgengrauen verschwindet.

Jenseits der Angst wartet immer ein Stück mehr von dir selbst – klarer, freier, heller.

Besonders freue ich mich auf mein Seminar „Licht & Schatten“ in Wien am 8. Und 9. November – eine Einladung, dich mit allem, was du bist, anzunehmen: mit deinem Licht, das inspiriert, und deinem Schatten, der Heilung sucht.

Licht&Schatten