Bedürftigkeit erkennen und loslassen

Viele Menschen sehnen sich nach Erfolg, Liebe oder Anerkennung. Doch oft steckt dahinter eine unbewusste Dynamik: Bedürftigkeit.

Bedürftigkeit sagt: „Ich habe nicht genug. Ich bin nicht genug. Ich brauche etwas von außen, damit ich vollständig bin.“

Und genau das ist die Falle: Bedürftigkeit hält uns ziemlich perfid von dem fern, was wir eigentlich wollen.

Bedürftigkeit – die unsichtbaren Ketten

Chuck Spezzano erklärt es so: Bedürftigkeit wirkt wie ein unsichtbarer Magnet, der immer wieder Mangel anzieht.

  • Wenn ich Liebe brauche, stoße ich Menschen weg, weil sie meinen Druck spüren.
  • Wenn ich Anerkennung brauche, wirkt mein Handeln angestrengt – und genau das macht es schwer, wirklich anerkannt zu werden.
  • Wenn ich Erfolg brauche, blockiere ich die Leichtigkeit und Kreativität, die Erfolg überhaupt möglich machen.

Denk mal nach wie du auf bedürftige Menschen reagierst….. man fühlt sich unwohl, bedrängt, möchte immer gern ein Stück abrücken.

Das Paradoxe ist: Das, wonach wir aus Bedürftigkeit greifen, entzieht sich uns gerade dadurch.

So bleibt Bedürftigkeit wie ein Käfig – wir laufen immer im Kreis, suchen und kämpfen, aber Erfüllung bleibt unerreichbar.

Ein persönliches Beispiel – Krankenschwester zwischen Bedürftigkeit und Liebe

Als Krankenschwester habe ich das sehr deutlich gespürt.

Wenn ich helfen wollte, damit andere mich gut finden, damit ich Anerkennung bekomme oder jemand sagt: „Du bist toll, du machst das großartig“ – dann war es mühselig und eine Kompensation.

Unter diesem Wunsch nach Lob lag ein tieferer Glaube: „Ich bin nicht gut genug.“

Und solange ich daran festhielt, konnte kein Kompliment diesen Zweifel wirklich tilgen. Selbst wenn mir jemand Anerkennung schenkte, erreichte es mich kaum. Die Bedürftigkeit wollte immer mehr, weil der innere Mangel blieb.

Doch wenn ich mich bewusst mit meinem Gegenüber verbunden habe – jenseits meiner eigenen Unsicherheit – und einfach aus Liebe da war, veränderte sich alles. Plötzlich zeigte sich wie von selbst, was mein Gegenüber wirklich brauchte.

Das Schönste war: Ich war erfüllt, auch ohne Lob. Und genau dann kam Anerkennung ganz von allein. Aber jetzt konnte ich sie annehmen, weil ich sie nicht mehr brauchte, um meinen Wert zu beweisen.

Genau das ist der Unterschied zwischen Bedürftigkeit und Bestimmung:

  • Bedürftigkeit entspringt dem Glauben „Ich bin nicht genug.“
  • Bestimmung entspringt der Erinnerung: „Ich bin Liebe – und das reicht.“

Kurz und knackig immer wenn es mühselig wird

Übung: „Das Loslassen der Bedürftigkeit“

  1. Setze dich still hin und schließe die Augen. Verbinde dich für einen Moment mit deinem Atem
  2. Frage dich: „Was will ich gerade unbedingt haben?“ (Liebe, Anerkennung, Geld, Erfolg).
  3. Spüre die Bedürftigkeit. Erlaube dir, den Druck, den Schmerz oder die Leere wahrzunehmen. Es genügt einen Moment damit in Kontakt zu kommen- Schwelgen ist nicht notwendig
  4. Erkenne die Falle.

„Solange ich es aus Mangel brauche, verschließe ich mich davor. Bedürftigkeit hält mich gefangen.“

  1. Übergebe diese Packet dem Himmel, der höheren Macht. Halte einen Moment inne und spüre was dir der Himmel zurück schenkt. In was die höhere Macht es transformiert hat.
  2. Lass die neue Qualität einfach in dich hineinfliessen. Wie fühlt sich an?

 

✨ Segenssatz zum Mitnehmen ✨

Möge ich den Mut haben, Bedürftigkeit zu erkennen und loszulassen.